"Verfahren und Anwendungsgebiete der mechanischen Klärschlammdesintegration"
(Erschienen in der Korrespondenz Abwasser, 47. Jhg. (2000), Heft 4, S. 570-576; vollständiger Text als
PDF-Dokument)
Mitgearbeitet haben:
Dr.-Ing. Johannes Müller, Braunschweig (Sprecher)
Dr. rer. nat. Andreas Tiehm, Hamburg (stellv. Sprecher)
Dipl.-Ing. Bernhard Eder, München
Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert, München
Dr.-Ing. Herbert Hruschka, München
Dipl.-Ing. Julia Kopp, Braunschweig
Prof. Dr. rer. pol. Peter M. Kunz, Mannheim
Dr.-Ing. Rolf Otte-Witte, Köln
Dipl.-Ing. Karl-Georg Schmelz, Essen
Dipl.-Ing. Kainan Seiler, Darmstadt
1 Vorbemerkung
Zielsetzung der 1998 neu eingerichteten Arbeitsgruppe 3.1.6 "Klärschlamm-desintegration"
ist die Information aller ATV-Mitglieder über die Hintergründe,
Möglichkeiten und Grenzen der Verfahren zur Klärschlamm-desintegration.
Aufbauend auf einer durch den Fachausschuß 3.1 angeregten Veröffentlichung
in der Korrespondenz Abwasser [1] kommen wir diesem Anliegen mit dem hier
vorgelegten ersten Teil des Arbeitsberichtes nach.
2 Aufgaben und Geltungsbereich
Die Zielsetzungen der Desintegration sind das Freisetzen von Zellinhaltsstoffen,
um den Schlamm weitergehend als bisher zu stabilisieren bzw. zu mineralisieren
sowie die Bekämpfung von Schaumproblemen. Konkrete Einsatzgebiete
sind die Verbesserung der anaeroben Stabilisierung, die Bereitstellung
von internen H-Quellen für die Denitrifikation und die verbesserte
Absetzbarkeit von Schlämmen, insbesondere Blähschlämmen.
Physikalische, chemische und biologische Prozesse können zu einer
Desintegration von Schlämmen führen. Eine besondere Bedeutung
kommt dabei den physikalischen (mechanischen, thermischen) und physikalisch-chemischen
Verfahren zu. Die Arbeitsgruppe wird sich zunächst auf die Verfahren
der mechanischen Desintegration konzentrieren, die zugleich auch den Schwerpunkt
dieses Berichtes darstellen. Über die anderen genannten Verfahren
soll in einem weiteren Bericht zu einem späteren Zeitpunkt berichtet
werden.
Aspekte wie die technische Realisierbarkeit, die Beeinflussung des
Kläranlagenbetriebs, der spezifische Energiebedarf und die Wirtschaftlichkeit
werden in einem zweiten Teil des Arbeitsberichtes beleuchtet. Dort soll
auch ein Vergleich und eine Bewertung der Verfahren vorgenommen werden.
Veröffentlichung des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft
der TU-Braunschweig, Heft 61, ISSN 0934-9731, S. 245-252